“Mädchen für alles” von Charlotte Roche
In meinem Supermarkt um die Ecke entdeckte ich das neue Buch von Charlotte Roche “Mädchen für alles”. Das erste Buch “Feuchtgebiete” von Charlotte Roche hatte ich schon gelesen. Der im Jahre 2008 erschienene “schlüpfrige” Roman sorgte ja damals für großes Aufsehen. Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, dass ich “schlüpfrige” Literatur mag, aber in manchen Büchern gehört es eben dazu. Bei den zotigen Schilderungen von Charlotte Roche kommt einem sowieso eher der Ekel hoch als was Anderes.
Und nun zurück zu meiner seriösen Buchbeschreibung.
An dem Buch “Mädchen für alles” gefiel mir die Handlung. Eine junge Mutter und Ehefrau fühlt sich mit Baby und Haushalt überfordert und stellt eine Haushaltshilfe ein. Und nicht der Ehemann schmeisst sich an das junge, hübsche Mädchen für alles ran, sondern die Dame des Hauses. Aber bis das seinen Höhepunkt erreicht, erzählt die Autorin Charlotte Roche in flapsigem Stil vom Alltag der Hauptfigur Chrissi. Vom Leben als Hausfrau und Mutter ist Chrissi überfordert. Das Kind interessiert sie nicht. Es stört nur. Die kleine Tochter kommt fast gar nicht vor in dem Buch, obwohl Chrissi ja in Elternzeit ist. Ich frage mich, wo ist das Kleinkind die ganze Zeit? Es kann ja nicht den ganzen Tag schlafen. Die Realität einer jungen Mutter mit Baby sieht anders aus. Mit einem Baby hat man normalerweise kaum Zeit für sich selbst.
Chrissi ist eine verwöhnte Ehefrau, die alles hat: gutverdienenden Ehemann, ein Haus mit Garten, dickes Auto. Aber sie ist trotzdem unglücklich und gelangweilt. Nun kommt die Haushaltshilfe, eine junge Studentin. Den kompletten Haushalt muss sie schmeißen und sich ums Baby kümmern. Chrissi kommandiert sie herum, und die Studentin folgt unterwürfig. Der hart arbeitende Ehemann lässt sich ebenfalls alles von seiner Frau gefallen und muss babysitten, damit Chrissi mit der Haushaltshilfe übers Wochenende wegfahren kann. Ansonsten hängt Chrissi vor dem Fernseher rum.
Ihre Eltern haben sich früh scheiden lassen,was bei Chrissi tiefe Narben hinterlassen hat. Nun segelt eine Postkarte von Vater und Mutter ins Haus, dass sie wieder zusammen seien und gemeinsam in Spanien leben. Sie laden Chrissi nach Spanien ein. Das wirft Chrissi total aus der Bahn.
Das Ende des Romans ist der Schocker schlechthin. Mehr sei nicht verraten.
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