Zickenkrieg unter Müttern

Zickenkrieg unter Müttern

Der Mütterterror und seine Schauplätze

Nachdem ich von der Mutter-Kind-Kur zurückkam, machte ich mir so meine Gedanken, warum Mütter so bissig und zickig zueinander sind. In einer Mutter-Kind-Kur mit 30 Müttern und dementsprechend vielen Kindern gibt es natürlich viel Gesprächsstoff. Die Mütter beäugen sich untereinander, wer erzieht wie sein Kind? Wer hat welche Probleme? Dann hagelt es Ratschläge. Und der Zickenkrieg unter Müttern beginnt. Warum können sich Mütter untereinander nicht akzeptieren in ihrer Verschiedenheit?

Zu Hause stieß ich dann im Internet auf das Buch “Mütterterror: Angst, Neid und Aggressionen unter Müttern” von Christina Mundlos. Was sie da schreibt, entspricht der Realität. Zunächst erklärt sie in ihrem Buch die Geschichte des Mütterterrors. Schon lange machen sich Mütter untereinander ein schlechtes Gewissen und Vorwürfe. Das beginnt schon in den Mutter-Kind-Gruppen. Die einen stillen, die anderen nicht. Jede Mama hält ihren Weg für den richtigen. Den nichtstillenden Müttern soll ein schlechtes Gewissen gemacht werden. Ich habe es aber auch so erlebt, dass langzeitstillende Mütter schief angeschaut wurden.

Die Autorin Christina Mundlos beschreibt ebenso den Zickenkrieg unter Müttern in Internetforen wie vor allem auf Facebook. Da bekriegen sich die Frauen bei Themen wie Stoffwindeln oder Pampers, ab wann Brei füttern, Krippe ja oder nein.

Jede glaubt, es einzig und allein richtig zu machen. Da rotten sich Mamas zusammen und verurteilen eine andere Mama, die ihr Kind nicht in die Krippe gibt und ihre zweijährige Tochter noch stillt. Diese Mutter verheimlicht schließlich, dass sie noch stillt, weil sie es leid ist, sich den Fragen und der Kritik der anderen Mütter aussetzen zu müssen.

Hast Du den Kuchen nicht selbst gebacken?

Bei der Kinderbetreuung scheiden sich die Geister. Christina Mundlos arbeitet die Reizthemen chronologisch ab vom Babyalter bis zur Schule. Mein Sohn ist selbst drei Jahre alt. Einige Punkte kamen mir schon bekannt vor aus dem Buch. Vor der Schulzeit habe ich ja schon Horror. Los geht es wohl mit den selbstgebastelten Schultüten. Bin selbst auch nicht so die Bastel-, Koch- und Backtante. Aber man muss da ja schon fast mitmachen, damit das eigene Kind nicht zum Außenseiter wird so á la “Was? Deine Mutter hat Dir Deine Schultüte nicht selbst gebastelt?” Dieser Konkurrenzkampf unter den Kids wird noch von den Mamas angeheizt. Neu war für mich, dass man zum ersten Schultag eine richtige Party für das Kind macht und sogar Freunde und Familie ins Restaurant einlädt. Früher zu meiner Zeit bekam man wirklich nur die Schultüte mit Süßigkeiten und anderen kleinen Geschenken und gut wars. Heute wird aus allem ein Megahype gemacht. Oh je. Sollte ich jetzt drei Jahre vor Einschulung schonmal das Restaurant vorreservieren, in dem ich dann mit mit Kind, Familie und 50 Freunden diniere zur Feier des Tages?

Weiter in ihrem Buch schildert Christina Mundlos die Konflikte zwischen Müttern und Großmüttern. Omas mischen sich gerne in alles ein und wissen alles besser. Sowas nervt. Dazu kommt der Schönheitsterror, dass Mamas auch nach der Schwangerschaft wieder schlank und hübsch sein sollen. Promis zeigen es uns ja. Aber gesund ist das nicht. Im letzten Teil des Buches geht die Verfasserin auf den weiblichen Narzissmus bei Müttern ein und wie der Mütterterror ein Ende finden kann. Die Schrifststellerin fordert, dass Mütter sich von dem traditionellen Mütterbild emanzipieren und sich mehr als Interessengemeinschaft begreifen und zusammen das gesellschaftliche Mütterbild verändern.
Ein lesenswertes Buch für alle Mamas, die keine Lust mehr auf Mütterterror haben.



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2 Kommentare

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