Südtiroler Urlaub
Teil 2: Brixen, Gilfenklamm und co.
In meinem ersten Artikel über den Urlaub in Südtirol ging es eher um die Begeisterung meines Sohnes für das Bidet im Hotelbad. Ja, eine Deutschlehrerin hätte dazu gesagt:”Thema verfehlt.” Nun komme ich zum eigentlichen Urlaub.
Der Urlaub in Natz in Südtirol war eine Gruppenreise.Wir sind mit dem Bus vom Giesinger Bahnhof gestartet. Rund drei Stunden sind es bis nach Brixen, abgesehen von Staus. Wir fuhren am Pfingstmontag. Da war kaum Stau, da die meisten schon am Samstag in die Pfingstferien gestartet waren. Grenzkontrollen gab es auch nicht. Vom schönen Brixen fährt man noch eine halbe Stunde mit dem Bus eine ziemlich kurvige Straße den Berg hinauf bis zum rund 800 Meter hoch gelegenen Natz. Für Leute, denen es da schlecht wird, ist die Strecke nichts.
Natz liegt mit seinen ca. 700 Einwohnern auf dem sogenannten Apfelhochplateau, umgeben von Apfelfeldern. Wir waren im Hotel Birkenbrunn untergebracht, einem sehr schönen 3-Sterne-Hotel. Mit Vollpension. Das Essen ist in Südtirol wirklich erstklassig. Mittags gab es vier Gänge: Salat, Suppe, Hautspeise, Nachspeise. Zunehmen tut man da automatisch.
Zum Programm gehörte ein Besuch in Brixen. Die Kids waren derweil in der Kinderbetreuung und stapften in den Wald. Brixen ist eine der ältesten Städte der Region Tirol, der Hauptort des Eisacktales und hat 21.189 Einwohner. Wir schauten uns den Dom und den Kreuzgang an. Shoppen kann man auch sehr gut in der idyllischen Kleinstadt. Und Kaffee ist dort viel billiger. Den Cappuccino gibt es schon für 2 Euro.
Ein weiteres Highlight ist eine Wanderung durch die Gilfenklamm, die mittlerweile zum Naturdenkmal erklärt wurde. Da gingen sogar alle Kinder mit im Alter von 3 bis 14 Jahren. Die Gilfenklamm ist eine Klamm in der Südtiroler Gemeinde Ratschings. Der Steig dort überwindet einen Höhenunterschied von 175 Metern. Ich war mir am Anfang nicht sicher, ob mein 4-jähriger Sohn das schaffen würde und vor allem, ob er Spaß an dieser Wanderung haben würde. Aber er wanderte fröhlich vor sich hin ohne zu jammern. Über eine Stunde ging es klammaufwärts. Ich hätte diese Wanderung alleine nie mit meinem Sohn gemacht. Mir war selbst an einigen Stellen etwas mulmig zu Mute. Ich dachte nur wie jede Mutter:”Oh je. Hoffentlich fällt er nicht in die Schlucht mit dem Wasser.” Na, hatte so die üblchen Ängste, die man als besorgte Mutter so aussteht. Aber das Kind stapfte fröhlich weiter und war beseelt von dem Abenteuer. Oben gab es eine kurze Pause. Zurück gingen wir zum Glück einen anderen Weg über eine geteerte Straße nach Mareit. Dort erholten wir uns am Spielplatz und bei einem Eis. Es ging dann noch ca. 45 Minuten zurück zu unserem Ausgangsort. Sohnemann lief wirklich alles zu Fuß. Die andern kleinen Kids in seinem Alter wurden ab und zu von den Kinderbetreuern auf die Schultern genommen. Selbst ein 6-jähriges Mädchen ließ sich lieber tragen.
Bis zum Bus lief mein Sohn alles zu Fuß. Bin schon sehr stolz darauf. Wenn ich mal bedenke, dass er fast bis zu seinem 4. Geburtstag am liebsten in seinem Buggy saß. Im Bus schlief Sohnemann dann ein und schnarchte vor sich hin. Verdient hatte er es.
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