Rezension zu Nick Hornbys Miss Blackpool
Nick Hornby ist einer meiner Lieblingsschriftsteller. Darum freute ich mich, als ich sein neues Buch “Miss Blackpool” entdeckte. Das Buch spielt in den 60er Jahren in London und beschreibt die auflebende Medienlandschaft mit den ersten aufkommenden Comedyserien. Beim Kaufen des Buches habe ich gedacht, ob ich als Deutsche überhaupt die Medienszene der 60er Jahre in London verstehe. Ich kenne ja diese Fernsehserien gar nicht.
Das Buch beginnt mit Sophie aus Blackpool. Sie ist die Hauptdarstellerin des Romans.
Nick Hornby erzählt, wie die junge Sophie aus Blackpool von einer Schauspielkarriere in London träumt. Sie lehnt den Titel der Schönheitskönigin Miss Blackpool ab und zieht stattdessen nach London. Tatsächlich bekommt sie die Hauptrolle in einer Comedyserie und wird zum Star.
Leider enttäuscht mich dieser Roman sehr. Es treten zu viele Nebenpersonen in dem Roman auf, die nur verwirren. Beim Weiterlesen dachte ich jedesmal “Wer war denn das jetzt schon wieder?” Es fehlt ein roter Faden in dem Buch. Die Handlung fließt ohne Höhepunkte dahin. Es gibt keine Spannungsmomente. Nick Hornby erzählt von den beiden Hauptdarstellern der Serie “Barbara and (Jim)” sowie von den beiden Autoren der Serie und dem Regisseur. Die verklemmte Gesellschaft der 60er Jahre wird beschrieben. Die beiden Autoren sind schwul und müssen das verheimlichen. Die Moral ist streng.
Geheiratet wird jung. Selbst homosexuelle Männer sehen sich gezwungen, zu heiraten und ein Kind zu bekommen, um nicht aufzufallen.
Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, welche Serien und Personen es wirklich in den 60er Jahren in Großbritannien gab und was Nick Hornby erfunden hat. Das wird nicht deutlich.
Das Romanende wirkt etwas märchenhaft. Alle treffen sich nach Jahren als Rentner wieder. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Gute Bücher lese ich meistens in ein paar Tagen zügig durch. Das war bei diesem Buch nicht der Fall. Ich hatte doch Mühe, es nochmal in die Hand zu nehmen.
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