In Europa lebt jedes 4. Kind unter 16 Jahren nicht unter den besten Umständen. Es ist von Armut bedroht.
In benachteiligten sozialen Verhältnissen wuchsen im Jahre 2014 22,85 Millionen oder 27,4 Prozent der Kinder in Europa auf. Vier Jahre zuvor waren es noch 27,2 Prozent oder 22,6 Millionen der unter 16-Jährigen. Das ist ein Anstieg von über 200.000. Das Europäische Statistikamt Eurostat kam zu diesem Ergebnis.
Erschreckend. Wo Europa doch eines der reichsten Kontinente der Erde ist. Armut und soziale Ausgrenzung stehen in Europa weiter erschreckend hoch an der Tagesordnung.
Seit 2012 steigt auch im wohlhabenden Deutschland wieder die Kinderarmut an. 2,13 Millionen Kinder waren in dem Jahr von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Im Jahre 2014 waren es bereits 2,27 Millionen Kinder. Also ganze 140.000 Kinder mehr. Von allen Kindern in Deutschland stieg der Anteil der armen Kinder von 18,2 Prozent im Jahre 2012 auf 19,3 Prozent im Jahre 2014.
Wie kann man gegen die wachsende Kinderarmut vorgehen?
Die Linken-Politikerin Zimmermann fordert, die Regelsätze für Kinder bei Hartz IV in Deutschland zu erhöhen. Eine Kindergrundsicherung solle als eigenständige Leistung entwickelt werden.
Etwa jedes siebte Kind ist in Deutschland bereits von Hartz IV abhängig, laut Bundesagentur für Arbeit (BA). 2015 waren bereits durchschnittlich 1,54 Millionen der unter 15-Jährigen davon betroffen. Das waren rund 30.000 Kinder mehr als im Jahre 2014.
Die Kinderarmut ist in Deutschland unterschiedlich verteilt. In den Stadtstaaten Bremen und Berlin ist mit 31,5 Prozent fast jedes dritte Kind unter 15 Jahren auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Am wenigsten betroffen sind die Kinder in Bayern mit 6,5 Prozent.
Die meisten Mütter dieser Kinder sind alleinerziehend. Viele von ihnen bekommen von den Vätern keinen Unterhalt oder nur unregelmässig. Alleinerziehende haben oft Teilzeitjobs oder gar keine Arbeit und müssen dann von Hartz IV leben. Für die Kinder steht da auch nicht viel Geld zur Verfügung. Oft bekommen Sie kein Obst oder Gemüse zu essen, weil das zu teuer ist. Und genug Geld, um das Kind zu fördern, ist auch nicht da. Andere Kinder gehen zum Klavierunterricht oder zum Segeln, das eigene Kind hat das Nachsehen.
Aber auch diese “armen” Kinder sind die Zukunft. Wenn sie als Kind schon ausgegrenzt werden, “rächen” sie sich womöglich als Heranwachsende an der Gesellschaft mit Kriminalität, Aggressivität oder totaler Verweigerung.
Von daher bin ich auch für eine unabhängige Kindergrundsicherung.